A fragile time loop runs through the virtual corpus of the exhibition Komorbide Monde. The works by Melisa Sabir and Abel Auer generate intertwined connections of recurring times and carefully mark incisions that suspend common narratives of art (history). Between fiction and reality, the past and the present, here, as an intuitive form of thought, painting opens up access to a twilight zone. Their works refer to the advent of new styles and themes that can be understood as a direct reaction to social events and upheavals.
Melisa Sabir cites a cubist-surreal vision of figural expression in her depictions of fragmented bodies. She expands motifs such as distorting, merging and knotting to include contemporary dimensions of violation and interconnectedness.
Abel Auer sees in his work a referential shift from psychedelically decadent neo-symbolism to a new form of expressionism. His cloud paintings, hitherto an expression of contemplative rising, now appear threatening – they are filled with thunderstorm data of our time, which could overflow with a single drop.
Both artists accumulate knowledge, matter and colour to form figures that, in their density, reveal that art can become a seismograph of their respective contemporary affairs.
Melisa Sabir (*1996) is an artist and writer. Abel Auer (*1974) is an artist and professor at HfBK Hamburg.
Eine zerbrechliche Zeitschleife zieht sich durch den virtuellen Korpus der Ausstellung Komorbide Monde. Die Arbeiten von Melisa Sabir und Abel Auer generieren verschlungene Verbindungen von wiederkehrenden Zeiten und markieren vorsichtig Einschnitte, die gängige Narrative der Kunst(Geschichte) zur Disposition stellen. Zwischen Fiktion und Realität, Vergangenem und Gegenwärtigem öffnet hier Malerei als intuitive Denkform einen Zugang in eine Twilight Zone. Dabei referieren ihre Arbeiten auf das Aufkommen neuer Stile und Thematiken, die als direkte Reaktion der Kunst auf gesellschaftliche Ereignisse und Umbrüche verstanden werden können.
Melisa Sabir zitiert in ihren Darstellungen von fragmentierten Körpern eine kubistisch-surreale Vision des figuralen Ausdrucks. Motive wie Verzerren, Verschmelzen und Verknoten erweitert sie um gegenwärtige Dimensionen von Verletzung und Vernetzung.
Abel Auer sieht in seinem Werk eine referentielle Verschiebung vom psychedelisch dekadenten Neosymbolismus hin zu einer neuen Form des Expressionismus. Seine Wolkenbilder, die bis anhin Ausdruck kontemplativer Erhebung waren, zeigen sich nun bedrohlich – sie sind gefüllt mit Gewitter-Daten unserer Zeit, die nur durch einen einzigen weiteren Tropfen überlaufen könnten.
Beide Künstler:innen akkumulieren in ihren Bildern Wissen, Materie und Farbe zu Gebilden, die in ihrer Dichte erkennen lassen, dass Kunst ein Seismograph ihres jeweiligen Zeitgeschehens werden kann.
Melisa Sabir (*1996) ist Künstlerin und Autorin. Abel Auer (*1974) ist Künstler und Professor an der HfBK Hamburg.
A fragile time loop runs through the virtual corpus of the exhibition Komorbide Monde. The works by Melisa Sabir and Abel Auer generate intertwined connections of recurring times and carefully mark incisions that suspend common narratives of art (history). Between fiction and reality, the past and the present, here, as an intuitive form of thought, painting opens up access to a twilight zone. Their works refer to the advent of new styles and themes that can be understood as a direct reaction to social events and upheavals.
Melisa Sabir cites a cubist-surreal vision of figural expression in her depictions of fragmented bodies. She expands motifs such as distorting, merging and knotting to include contemporary dimensions of violation and interconnectedness.
Abel Auer sees in his work a referential shift from psychedelically decadent neo-symbolism to a new form of expressionism. His cloud paintings, hitherto an expression of contemplative rising, now appear threatening – they are filled with thunderstorm data of our time, which could overflow with a single drop.
Both artists accumulate knowledge, matter and colour to form figures that, in their density, reveal that art can become a seismograph of their respective contemporary affairs.
Melisa Sabir (*1996) is an artist and writer. Abel Auer (*1974) is an artist and professor at HfBK Hamburg.
Eine zerbrechliche Zeitschleife zieht sich durch den virtuellen Korpus der Ausstellung Komorbide Monde. Die Arbeiten von Melisa Sabir und Abel Auer generieren verschlungene Verbindungen von wiederkehrenden Zeiten und markieren vorsichtig Einschnitte, die gängige Narrative der Kunst(Geschichte) zur Disposition stellen. Zwischen Fiktion und Realität, Vergangenem und Gegenwärtigem öffnet hier Malerei als intuitive Denkform einen Zugang in eine Twilight Zone. Dabei referieren ihre Arbeiten auf das Aufkommen neuer Stile und Thematiken, die als direkte Reaktion der Kunst auf gesellschaftliche Ereignisse und Umbrüche verstanden werden können.
Melisa Sabir zitiert in ihren Darstellungen von fragmentierten Körpern eine kubistisch-surreale Vision des figuralen Ausdrucks. Motive wie Verzerren, Verschmelzen und Verknoten erweitert sie um gegenwärtige Dimensionen von Verletzung und Vernetzung.
Abel Auer sieht in seinem Werk eine referentielle Verschiebung vom psychedelisch dekadenten Neosymbolismus hin zu einer neuen Form des Expressionismus. Seine Wolkenbilder, die bis anhin Ausdruck kontemplativer Erhebung waren, zeigen sich nun bedrohlich – sie sind gefüllt mit Gewitter-Daten unserer Zeit, die nur durch einen einzigen weiteren Tropfen überlaufen könnten.
Beide Künstler:innen akkumulieren in ihren Bildern Wissen, Materie und Farbe zu Gebilden, die in ihrer Dichte erkennen lassen, dass Kunst ein Seismograph ihres jeweiligen Zeitgeschehens werden kann.
Melisa Sabir (*1996) ist Künstlerin und Autorin. Abel Auer (*1974) ist Künstler und Professor an der HfBK Hamburg.